Die Tradition der Mariachi Musik, ist das Herz und die Seele Mexikos. In traditioneller Charro Tracht mit silberbetressten schwarzen Anzügen, spitzen Stiefeln und breitkrempigen Sombreros, schmettern und singen die Mariachi Spieler «Mariacheros» von unerfüllter Liebe, Sehnsucht und Leidenschaft, der Schönheit Mexikos, von Frauen und Macho Stolz. Manchmal greifen sie einem schüchternen Jüngling unter die Arme, indem sie unter dem Fenster seiner Angebeteten Serenaden spielen.
Ursprünge der Mariachi-Musik: In den mexikanischen Staaten Colima, Michoacán, Jalisco und Nayarit ist eine Musikrichtung beheimatet, die unter dem Begriff „Son“ zusammengefasst wird. Die Mariachi-Musik, die aus dem Süden Jaliscos stammt, gehört zu dieser großen musikalischen Tradition der Mestizen Mexikos. Die Orchester die diese Musik spielen, werden „Mariachi“ genannt.
Viele Kompositionen stammen aus der Zeit der mexikanischen Revolution und sind heute fester Bestandteil der mexikanischen Folklore. Die Mariachi Musik ist untrennbar mit ihren besonderen Instrumenten verbunden. Diese soll in der Vergangenheit mit vier Saiteninstrumenten gespielt worden sein. Dazu gehörten zwei Violinen, eine Harfe und eine fünfsaitige Gitarre, die auch als „Mariachera“ bezeichnet wird.
Die Instrumentierung eines typischen Mariachi- Ensembles besteht aus Violinen, Gitarren, Bassgitarre, Trompeten, Mandoline und anderen traditionellen Musikinstrumente. Heutzutage sind Mariachi Gruppen mit zwei bis sechs Violinen, zwei oder drei Trompeten, einer «Vihuela – Gitarre», einer Gitarre sowie einer Bassgitarre besetzt. In Jalisco findet man allerdings noch Orchester mit der ursprünglichen Instrumentierung. Viele Mariachi Gruppen setzen sich aus Amateuren zusammen, die sich nach ihrem Tagesjob noch etwas dazuverdienen. Mariachi traten ursprünglich auf Hochzeiten (französisch mariage) auf. Oftmals sind es reine Familienunternehmen vom Enkel bis zum Großvater.
Der genaue Ursprung des Namens „Mariachi“, der diese Art der Musik und ihren ureigenen Stil umschreibt, ist nicht bekannt. Der Begriff stammt vermutlich vom französischen Wort «mariage» (Hochzeit) ab. Nach einer anderen Version ist die Entstehung einem alten religiösen Lobgesang auf die „Virgen de Pila“ (Jungfrau von Pila) oder die „María del Río“ (Heilige Maria des Flusses) zuzuschreiben, der in «Náhuatl» gesungen wird.
Sammelplätze der Mariachi sind heute die Plaza Garibaldi in Mexiko-Stadt und die Plazuela de los Mariachi in Guadalajara. Dort kann man die Gruppen für einen ganzen Abend, für eine Stunde oder nur für ein Lieblingslied mieten.
Mexiko-Stadt war das Zentrum der Urbanisierung der Mariachi-Kultur. Vor allem die Plaza Garibaldi wurde schnell zu ihrem Mythos. Das 1923 gegründete Lokal Tenampa an der Plaza Garibaldi gilt als die Geburtsstätte der Mariachi-Bewegung von Mexiko-Stadt. Die Karrieren einiger ihrer berühmtesten Söhne wie Pedro Infante oder Jorge Negrete erlebten hier ihre Geburtsstunden.
Doch die Mariachis sind nicht nur Liebesboten. Man ruft sie ebenso, um eine chancla zu intonieren. La chancla ist die Bezeichnung für einen abgetretenen Schuh und ein Klassiker, mit dem sich stilbewusste Mexikaner ihrer Freundin entledigen. »La chancla que yo tiro no la vuelvo a levantar« – „Die Latschen, die ich wegwerfe, hebe ich nicht wieder auf“, lautet die Botschaft an die Abservierten. Doch mittlerweile schlagen die Frauen zurück. »Rata de dos patas«, „Ratte auf zwei Pfoten“, heißt der beliebteste Trennungssong, mit dem sich emanzipierte Damen auf der Plaza Garibaldi ihren Liebhabern den Laufpass geben.