Bundesstaat Chihuahua, 247087 km2, ca. 3.4 Millionen

Eine der letzten ursprünglichen Landschaften Mexikos, durchzogen von kilometertiefen Schluchten auf einem über 1500 Meter hohen Wüstenplateau. Heute ist es ein touristisches Gebiet, da es an der Grenze zu den USA liegt und über eine grandiose Gebirgsszenerie verfügt. Die Kupferschluchten sind landschaftlich absolut faszinierend und eignen sich sehr gut zum Hiken – man sollte aber wirklich outdoor erfahren sein.

Wenn man den Zug (Chepe – Chihuahua Pazifik Eisenbahn) von Mochis nach Chihuahua nimmt, kann man zwischendurch immer wieder die Fahrt unterbrechen und mehrtägige Trips in die Schluchten unternehmen. Es gibt einige interessante Orte, die man zu Fuß erreichen kann und in denen es Wasser und Unterkunft gibt.

Der Bundesstaat Chihuahua ist der größte Bundesstaat von Mexiko und grenzt im Osten an den Bundesstaat Coahuila, im Süden an Durango, im Südwesten an Sinaloa, im Westen an Sonora und im Norden an das Nachbarland die Vereinigten Staaten von Amerika.

Chihuahua

Die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates, liegt am Rande der östlichen Ausläufern der Sierra Madre Occidental, auf einer Ebene in einer Höhe von 1400 Metern über dem Meeresspiegel und wurde 1709 als spanische Mission gegründet.  Chihuahua war 1864 während der französischen Besatzung die Hauptstadt von Mexiko und Regierungssitz des Präsidenten Benito Juárez. In den wirren Zeiten der Freiheitskämpfe war Chihuahua eine Hochburg der Aufständischen und in der Stadt kam auch eine der schillerndsten Figuren der Revolution, Francisco „Pancho“ Villa zur Welt.

Sehenswert ist der Regierungspalast mit seinen zahlreichen Wandbildern, die eindrucksvolle Kathedrale an der Plaza de Armas, die Quinta Luz, das ehemalige Wohnhaus von Pancho Villa, dem Revolutionsführer, das zum Museo Historico de la Revolucion Mexicana wurde. Darin finden sich neben zahlreichen Dokumenten, Möbeln und persönlichen Gegenständen auch noch der Ford T in dem Pancho Villa am Nachmittag des 20. Juli 1923 erschossen wurde. Auf dem Stadtplatz befindet sich die Statue von Miguel Hidalgo, dem Anführer der Revolution von 1810 der hier 1811 standrechtlich erschossen wurde.

Creel

Das Bergstättchen Creel mit seiner interessanten Atmosphäre liegt auf 2330 m Meereshöhe und wurde nach Enruique Creel – einem Präsident der früheren Bahnbau Gesellschaft benannt. Creel und vor allem seine Umgebung mit attraktiven Ausläufern der Kupferschlucht lädt auch zu einem längeren Aufenthalt ein. Abenteurliche Ausflüge führen in die Berge und Wälder der Umgebung von Creel. Das Klima ist angenehm, jedoch kann es im Winter recht kalt sein. Die Straßen werden von Holzfällern, Missionaren, Indianern und vielen Rucksacktouristen aus aller Welt bevölkert.

Bei Creel leben die Tarahumara oder wie sie sich selber nennen die „Rarámuri“ Bis heute lebt dieses ursprüngliche Volk völlig unabhängig von der mexikanischen Regierung, sie haben sich ihre eigene Sprache bis heute bewahrt und das Christentum als Teil ihrer Naturreligion angenommen.

Cuauhtémoc

liegt ca. 100 km von Chihuahua entfernt, dort lebt seit ca. 1920 eine Gemeinde deutschstämmiger Mennoniten, die sich bis heute ihre plattdietsche Sprache und ihre strengen Sitten erhalten hat. Sie sind sehr arbeitsam, stehen aber technischen Neuerungen eher konservativ gegenüber. Die Mennoniten zählen zu den erfolgreichsten Bauern Chihuahuas, berühmt sind ihre Milchprodukte, der von ihnen hergestellten Käse wird im ganzen Land Verkauft.

Chihuahua Pazifik Eisenbahn

Der touristische Höhepunkt ist zweifellos die spektakuläre Bahnfahrt mit der Chihuahua Pazifik Eisenbahn und ihrem atemberaubenden Panorama, die auch als eine der malerischsten Eisenbahnstrecke der Welt gilt. Sie verbindet die Ciudad Chihuahua mit Los Mochis am Golf von Kalifornien (650 Km Entfernung, 86 Tunnels, 38 Brücken, ungezählte Kehren) und überwindet dabei ca. 2500 Höhen Meter. Fertig gestellt wurde die Chihuahua-Pacifico-Railroad allerdings erst im Jahre 1961. Schuld daran waren unter anderem das schwierige Terrain.

Die beste Zeit für eine Reise in die Kupfer-Canyons ist der Herbst nach dem Ende der Regensaison, doch auch der Frühling eignet sich gut für eine Visite bei den Tarahumaras. Es empfiehlt sich, die Zugreise entweder in Los Mochis oder in der kleinen Stadt El Fuerte zu beginnen. Man ist laut Fahrplan ca. 14 Stunden unterwegs und fährt durch die Sierra de Chihuahua. Eine Station in der Sierra Tarahumara (Angestammte Heimat der Tarahumaras, einer ethnischen Gruppe, die sich bis heute jedem Zivilisierungs- Versuch widersetz hat) ist El Divisadero, einem atemberaubenden Aussichtspunkt in die Barranca del Cobre (Kupferschlucht), den 1500 Meter tiefen und kilometerlangen Kupfercañon (ist ca. viermal so groß und eineinhalb mal so tief wie der bekanntere Grand Canon) der zusammen mit mehreren kleinen und großen Tälern das größte Schluchtensystem der Welt bildet. Reisende haben die Möglichkeit, in mehreren Ortschaften und Siedlungen auszusteigen und eine Übernachtung einzulegen.