Der Quetzal (Pharomachrus pendatactylus), eine in Mittel und Südamerika verbreitete Vogelart aus der Familie der Trogone (Trogonidae), galt im historischen Mexiko als heiliger Vogel und wurden als Götterbote betrachtet, aber mit dem Auftauchen der Spanier verschwanden sie parallel zum Untergang der aztekischen Kultur. Man glaubte sogar schon, sie seien ausgestorben, bis sie Mitte des 19. Jahrhunderts in den mexikanischen Nebelwäldern wieder entdeckt wurden. Eine Legende besagt, dass der Quetzal in Gefangenschaft an gebrochenem Herzen stirbt, dadurch wurde der Quetzal ein Symbol für die Freiheit.
Das Kopf- und Rückengefieder sowie die Flügel sind smaragdgrün, Brust und Bauch sind rot gefärbt. Weibliche Quetzals erreichen eine Größe von ca. 37 cm mit einem kurzen Schwanz und legen in der Regel zwei hellblau gefärbte Eier. Männliche Quetzals erreichen eine Größe von ca. 35 cm und einem Schwanz von bis zu 120 cm. Die Jungen werden von beiden Eltern versorgt. Quetzals ernähren sich überwiegend von Früchten, die Jungen werden zudem mit Insekten, kleinen Wirbeltieren und Schnecken gefüttert. Die Bruthöhlen werden von den Vögeln in morschen Baumstämmen selbst angelegt.
Bei den Azteken, Mayas und Tolteken waren die smaragdgrünen Federn sehr begehrt und ihre Sammler und Jäger wanderten auf der Suche nach ihnen weit in den Süden. Die langen Schwanzfedern wurden von den mesoamerikanischen Völkern als Insignien für Könige und Götter gesammelt um Herscherkronen und Prunkgewänder zu schmücken. Wie der berühmte Kopfschmuck von Moctezuma mit goldbestickten Diadem, der aus den Federn von 200 Vögeln besteht und das er Karl V. als Geschenk überreichen ließ.
Von den vielen Federobjekten, die von Mexiko nach Europa gebracht wurden, haben über die Jahrhunderte hinweg nur wenige überlebt. Drei davon sind Teil der Sammlung des Völkerkundemuseums in Wien. Das bekannteste Stück ist der Federkopfschmuck, der aus über 450 Schwanzfedern des Quetzal-Vogels besteht, die auf einem Fasernetz befestigt sind. Zum Teil ist die Berühmtheit dieses Stückes auf die hartnäckigen Gerüchte zurückzuführen, das dieser Kopfschmuck früher einmal dem vorletzten Aztekenherrscher Moctezuma gehört hätte.