Zwischen 250 und 550 n. Chr. gewann Teotihuacán im zentralmexikanischen Hochland als religiöser und kultureller Mittelpunkt sehr an Bedeutung. Die Tolteken, ein Sammelname für verschiedene Nahua Indianerstämme, traten das kulturelle und religiöse Erbe Teotihuacáns an und entwickelten sich ca. 900 n. Chr. zu einer dominierenden Großmacht im zentralen Hochland von Mexiko.
Der Name Tolteken, setzt sich aus zwei Nahuatl Begriffen »tolca« – sich beschäftigen und »teca« – meisterhaft zusammen, frei Übersetzt als »Meisterbauer«. Krieger, Priester und Händler waren die staatstragenden Kasten, wobei der Kriegerkaste eine herausragende Bedeutung zukam. Die Hauptstadt der Tolteken war Tula (auch Tollan genannt) im Bundesstaat Hidalgo. Charakteristische Skulpturen sind die Atlanten von Tula.
Das Ritual der Menschenopfer gewann zum Ende ihrer Herschafft immer mehr an Bedeutung. Als letzter König – Priesterfürst der Stadt gilt »Ce Acatl Topilzin«, der den Ehrentitel »Quetzalcoatl – gefiederte Schlange« trug. Der Sage nach soll eine rivalisierende toltekische Gottheit, Tezcatlipoca ihn aus Tula vertrieb haben und nach seinem Sturz auf einem Floß gen Osten geflohen sein, mit dem Versprechen eines Tages vom Meer her zurückzukehren und sein altes Reich wieder in Besitz zu nehmen.