Nach Angaben der Anti-Korruptions-Organisation Transparency gaben die Mexikaner im Jahr 2005 umgerechnet 1,4 Milliarden Euro an Verkehrspolizisten, Beamte der Stadtverwaltung und andere Vertreter der Behörden für Schmiergelder aus. Der größte Teil wurde im Straßenverkehr verteilt. Die Studie berücksichtigte keine Schmiergeldzahlungen bei Unternehmen, Geschäftsleuten und ranghohen Politikern.
Bestechung hat in Mexiko schon so was wie Tradition und ist im mexikanischen Alltag allgegenwärtig. Es war eine Art Statussymbol und galt früher nicht als etwas Verwerfliches, sondern im Gegenteil als Ehrensache Gefälligkeitsgeschenke zu erhalten. Sie symbolisierten Macht und ist wirklich im täglichen Leben unumgänglich und ist so etwas wie ein kulturell verankerter Volkssport in Mexiko. Mit der »Mordida« lässt sich vieles regeln, La Mordida heißt übersetzt »der Biss« und wird in Mexiko als Bezeichnung für »Schmiergeld – Bestechungsgeld« benutzt. Laut Gesetzeslage darf kein Beamter ein Geschenk annehmen, dessen Wert 200 Pesos – 20 Euro übersteigt.