Die Schönen Künste galten in der Zeit nach der Revolution als wichtiger Bestandteil des nationalen Wiederaufbaus, daher beauftragte der Erziehungsminister Vasconcelos in den zwanziger Jahren, unmittelbar nach der Mexikanischen Revolution, eine Gruppe junger und hervorragenden Künstler, einige prestigeträchtige öffentliche Gebäuden des Landes mit einer Reihe großer, gewaltigen, lebhaften Wandgemälden zu sozialen und geschichtlichen Themen auszuschmücken.
Diese sollten in der Bevölkerung ein Bewusstsein für die die indigenen Anteile der eigenen Kultur, der mexikanische Geschichte und die Notwendigkeit sozialer Veränderungen und technologischen Fortschritts schaffen. So entstand das berühmte Trio der Muralisten José Clemente Orozco (1883-1949), Diego Rivera (1885-1957) und David Alfarao Siqueiros (1896-1974) und bezeichnet sie als die Gruppe der »Tres Grandes«, die drei großen Muralisten Mexikos.
1921 entstanden erste Wandmalereien in der >Escuela Nacional Preparatória<, in der sich die großen Themen des Muralismo abzeichnen, wie die Geschichte Mexikos und die Conquista mit ihren verheerenden Auswirkungen auf die indigene Bevölkerung.
In den 30er Jahren greift der Muralismo auch auf die USA über. Rivera, Orozco und Siqueiros malen entscheidende Wandbilder außerhalb Mexiko, z.B. Detroit Institute of Arts, Chouinard School Los Angeles, Dartmouth College uvw.
Als sich der muralismo Ende der vierziger Jahre endgültig als mexikanische Nationalkunst durchgesetzt hatte, ging eine Welle von Wandmalereien durch das gesamte Land und die örtlichen Regierungsstellen vergaben auch Großaufträge für neu errichtete Bauwerke. Inzwischen existiert in Mexiko kaum noch eine staatliche oder kommunale Einrichtung, die nicht an ihrer Front oder im Innern wenigstens ein Monumentalgemälde aufweist.
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