Teotihuacán, »der Ort, an dem man zum Gott wird«, gehört zu den größten archäologischen Fundstätten Mittelamerikas, mit den gewaltigsten Pyramiden des Kontinents. Das innere Areal der gigantischen Anlage umfasst ca. 4 km2, zu ihrer Blütezeit erstreckte sich die Stadt über eine Fläche von ca. 21 Quadratkilometern und hatte fast 125 000 Einwohner. Archäologen gehen davon aus, das Teotihuacán um 200 vor Christus entstand und ein Jahrtausend später verließen die Teotihuacános ihre Stadt und verbrannten sie. Niemand weiß genau warum, ob Klimaveränderungen, Aufstände oder ein Rückgang des Handels die Ursache waren. Außerdem weiß man auch nicht vollständig, welche Funktion die Bauten einst hatten, ihre Namen erhielten sie von späteren Kulturen.
Die Anlage ist streng geometrisch, die Anordnung der Gebäude folgt einer Symbolsprache. Die Zeremonienstrassen mit unterirdischem Kanalsystem sind breit und gepflastert. Die wichtigsten und sehr bekannte Sehenswürdigkeiten sind die Sonnenpyramide »Piramide del Sol« mit einer Grundfläche von 220 x 225 m, Höhe über 70 m, sie ist so ausgerichtet, dass die Sonne am 20. Juni genau gegenüber ihrer Frontseite untergeht und die Mondpyramide »Piramide de la Luna« mit einer Grundfläche von 140 x 150 m, Höhe 46 m. und die so genannte Straße der Toten »Gran Avenida de los Muertos«, eine breite, von Tempelruinen gesäumte anderthalb Kilometer lange Prachtstraße, wo auch das Museum liegt, in dem die schönsten archäologischen Funde, sowie ein Model der Ausgrabungsstätte zu sehen sind und der Palast des Quetzalpapálotl »Gefiederter Schmetterling«. Systematische Rekonstruktionsarbeiten werden erst seit 1962 vom Instituto Nacional de Arqueología e Historia durchgeführt und Teotihuacán wurde von der UNESCO 1987 zum Weltkulturerbe erklärt.
Der Regengott Tlaloc, die Wassergöttin Chalchihuitlicue, sowie Tezcatlipoca und sein Gegner, die »gefiederte Schlange – Quetzalcóatl« sind wohl die bedeutendsten Götter Teotihuacáns.
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